Ob Imagefilm, Produktvideo oder YouTube Influencer Video… Ein Werbevideo hat viele Gesichter und ist zweifelsohne das erfolgreichste Werbeformat im Online Marketing, wo sie für hohe Click-Through- und Conversion-Rates sorgen. Mittlerweile gibt es zum Thema Video Marketing einige fundierte Marketing Statistiken und Whitepapers, die gerne und oft von Marketern zitiert werden. Nun gesellt sich hierzu eine weitere aktuelle Studie von Smaato und Litoff, aus der hervorgeht, das Werbevideos auch in mobilen Apps am Besten abschneiden.
Aus einer Statistik von App Annie geht hervor, dass die Anzahl an Downloads von mobilen Apps bei Google Play jährlich um 10% steigt. Folglich wurde in diesem Jahr ein neuer Rekord in Sachen mobile App Downloads erreicht: Insgesamt 30 Billionen App Downloads weltweit, davon erfolgten 20 Billionen Downloads über Google Play und der Rest über iOS.
Mit den steigenden Downloads stieg gleichzeitig auch die Ausgaben für Werbung in mobilen Apps: Laut emarketer hat in den USA das Budget für Werbung in mobilen Apps die Ausgaben von TV Kampagnen bereits 2018 um 6 Billionen US$ überstiegen. In seiner Prognose kalkuliert emarketer, dass der Werbeaufwand für mobile In-App Werbung bis 2020 diese sogar um das Doppelte übersteigen wird und der Kanal 43% der Gesamtausgaben für Werbeetats für sich allein verbuchen wird – Das bedeutet mehr als alle anderen Werbemaßnahmen zusammen.
Insofern verständlich, dass das Interesse an In-App Advertising bzw. „Werbung in Apps“ wächst und die veröffentlichte Statistik ebenfalls mit großem Interesse aufgenommen wird. Das Whitepaper kann durchaus dabei helfen, seine In-App Werbung zu optimieren.
Smaato, ein Anbieter für das Schalten von Werbung in mobilen Apps, greift für die veröffentlichte Statistik auf einen massiven Datensatz von Litoff, eine Retargeting-Plattform für mobile Apps, aus dem ersten Quartal 2019 zurück. Insgesamt wurden für die Statistik 80 Billionen Ad Impressions aus 33 Millionen Installationen ausgewertet. Smaato differenziert dabei Display Ads in 3 klassische Werbeformen (Banner, Native & Interstitial Ads) und Video Ads in 4 (Rewarded, Interstitial, Outstream & Instream Video Ads).
Zur Bemessung wurden folgende Kennzahlen herangezogen:
Ein Blick auf unseren heimischen Markt zeigt den gleichen Trend zum jährlichen Wachstum, wie wir von Bitkom erfahren können. Erwirtschaftete der App Markt in Deutschland 2013 noch 547 Millionen Euro, waren es 2017 bereits über 1,5 Milliarden Euro – Eine Verdreifachung innerhalb von 4 Jahren. Dabei gab es 2017 insgesamt 1,8 Milliarden App Downloads, wovon 65% über Google Play erfolgten und 35% über iOS.
2018 nun ein heimischer Rekord: Über 2 Milliarden App Downloads in Deutschland insgesamt – 67% bzw. 1,4 Milliarden Downloads über Google, 33 % oder 704 Millionen Downloads über den iOS, Apple`s App Store.
Bitcom erwartet für 2019 eine 7%ige Steigerung der Downloads von Apps.
Die meisten Umsätze werden dabei übrigens über kostenpflichtige Angebote innerhalb der App erzielt (1,2 Milliarden Euro / 79%), gefolgt von Werbung für Erweiterungen von Spielen (232 Millionen Euro / 15%) und den direkten Kaufpreis (91 Millionen / 6%).
Das veröffentlichte Whitepaper von Smaato ist also auch für uns in Deutschland interessant und bietet wertvolle Tipps zum Thema In-App Advertising.
Grundsätzlich gibt es viele Möglichkeiten Display Advertising umzusetzen. Smaato konzentriert sich auf 3 klassische Werbeformate: Banner Ads, Native Ads und Interstitial Display Ads.
● Banner Ads
- Die unaufdringlichste Form, bei dem ein Banner in der oberen oder unteren Hälfte des Bildschirms fest eingebettet wird.
● Native Ads
- Richtig umgesetzt sollte sich die Werbeanzeige sowohl inhaltlich als auch optisch seiner Umgebung anpassen. Da die Werbung thematisch zur App passt, fühlen sich User weniger von der Anzeige gestört und die Akzeptanz als auch das Interesse sind im Allgemeinem größer.
● Interstitial Display Ads
- Die aufmerksamkeitsstärkste, aber auch aufdringlichste Werbeform, bei der die Anzeige bildschirmfüllend für einige Zeit eingeblendet wird. Dies passiert oftmals beim Starten einer App oder als Übergang wie zum Beispiel bei einem Rubrikenwechsel innerhalb der App o.Ä.
Zur Erfolgsmessung werden eCPM und CTR gegenübergestellt. Dabei zeigt sich, dass aufdringliche Werbeformate mehr Aufmerksamkeit erlangen.
Obwohl die drei Display Ads Interstitial, Native und Banner Display Ads in Hinblick auf den eCPM große Unterschiede aufweisen, besitzen sie trotzdem einen sehr ähnlichen CPA.
Werbevideos zeigt sich als besonders effektiv und wird überaus positiv von Usern angenommen. Diese werden in der Statistik in 4 Werbeformate mit unterschiedlichen Umsetzungsmöglichkeiten unterteilt.
● Rewarded Video Ads
- Der Nutzer wird für das Ansehen von einem Werbevideo entlohnt, häufig mit einem Bonus für das Spiel selbst wie z.B. ein Extraleben oder einen nützlichen Gegenstand.
● Interstitial Video Ads
- Das Werbevideo erscheint bildschirmfüllend zwischen Übergängen und kann nach 5, 15 oder 20 Sekunden geschlossen werden.
● Outstream Video Ads
- Outstream Video Ads werden in die natürliche Umgebung einer App implementiert und spielen automatisch ab, sobald der Nutzer darüberfährt.
● Instream Video Ads
- Insofern die App über einen eigenen Video Player verfügt, wird das Werbevideo direkt in diesem abgespielt. Diese kann vor (pre-roll), während (mid-roll) oder nach (after-roll) dem eigentlichen Video angezeigt werden.
Ein direkter Vergleich der beiden Werbeformate Display Ads und Videos Ads zeigt, dass Videos deutlich teurer sind, dafür aber auch eine 7,5x höhere CTR haben.
Bedauernswerterweise setzt Smaato die 4 unterschiedlichen Werbevideoformate nicht in den direkten Vergleich zueinander und somit erfahren wir nicht, wie diese untereinander abschneiden. Stattdessen gibt Smaato bekannt, dass Rewarded Video Ads der „klare Sieger“ ist. Sie sind bis zu 86% günstiger als andere Videoanzeigen und das bei vergleichbaren Umwandlungsquoten. Hierfür spreche auch ein Statement aus dem veröffentlichten Fallbeispiel zum Thema Rewarded Video Ads von AdColony, welches besagt, dass Rewarded Video Ads eine Engagement Rate von bis zu 90% erreichen können.
Setzt man die Kennzahlen der beiden Betriebssysteme Google Play und iOS in den Vergleich, wird deutlich das bei allen Anzeigenformten die Kosten und Konversionsraten bei iOS deutlich höher sind als bei Android.
Wenn es um User Engagement und Neukundengewinnung geht, ist Videowerbung die erste Wahl, da sie einen hohen ROI in Bezug auf Klick- und Konversionsrate versprechen.
Wer seine Reichweite erhöhen will, der kann mit günstigeren Display Ads arbeiten wie Banner.
1. Nahtloser Übergang von Werbung auf Landing Page
Die Landing Page muss dem User das präsentieren, was die Werbung verspricht und nicht auf irgendeine thematisch nicht passende Seite oder gar zu einem anderen Produkt. Handelt es sich also zum Beispiel um ein Produktvideo, dann sollte der Klick auf das Video auch genau zu diesem Produkt führen und nicht zu einem Ähnlichen oder wohlmöglichen komplett anderen.
2. Ansprechende Werbung die sofort verstanden werden kann
Bei der Erstellung der Werbung muss die auszugebende Größe beachtet werden, da Anzeigen auf mobilen Endgeräten sehr klein sind. Das bedeutet, dass trotz der geringen Größe alles gut erkenntlich sein muss. Außerdem sollte der Sinn der Werbung direkt verstanden werden. Bevorzugt sollte der Nutzer nach nur 3 Sekunden verstanden haben, worum es in der Werbeanzeige geht. Da viele Videos ohne Ton abgespielt werden, sollte der Fokus nicht auf die Audiodatei gelegt werden, sondern auf die visuelle Umsetzung.
3. Werbeformate diversifizieren
Auch wenn Videoformate am erfolgreichsten abschneiden, sollte man bei größer angelegten Kampagnen mit einem Mix aus Display und Video Ads arbeiten.
4. Vorhandene Daten nutzen
Berücksichtigen Sie alle vorliegenden Daten und finden Sie heraus, wo und mit wem die Interaktion am größten ist. Das kann nach Geschlecht, Alter, Demographie oder auch Sprache geschehen.